Bessere Oberflächenqualität bei 25% Zeitersparnis

Stratasys setzt auf S1 von AM Solutions für optimiertes Post-Processing im Technologiezentrum Rheinmünster

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„Mit der S1 von AM Solutions kombiniert Stratasys Entpulvern und Oberflächenfinish in einem Prozessschritt und erzielt so 25 % Zeitersparnis bei gleichzeitig verbessertem Oberflächenfinish,“ berichtet Dennis Kronimus, Additive Manufacturing Center Manager, Stratasys EMEA. (Bild: Stratasys)

Stratasys, ein Druckerhersteller im Bereich der additiven Fertigung, setzt im Additive Manufacturing Center in Rheinmünster auf die S1 von AM Solutions – 3D post-processing technology, eine Marke der Rösler Gruppe. Mit der Anlage verbessert das Unternehmen die Oberflächengüte der im SAF-Verfahren gefertigten Bauteile deutlich und erzielt gleichmäßige, reproduzierbare Ergebnisse. Zudem ermöglicht die S1 erstmals einen kombinierten 2-in-1-Prozess: Reinigung und Oberflächenfinish erfolgen in einem Schritt, in nur einer Anlage, mit nur einem Medium. Dies erhöht die Effizienz, reduziert den Platzbedarf und senkt die Betriebskosten.

Stratasys nutzt die C1 von AM Solutions zur automatisierten Supportentfernung bei 3D-gedruckten Bauteilen aus dem PolyJet- und industriellen FDM-Verfahren – für mehr Arbeitssicherheit, geringeren Medienverbrauch und stabile Prozessqualität. (Bild: Stratasys)

Das Post-Processing spielt auch im Additive Manufacturing Center in Rheinmünster eine entscheidende Rolle. Dort werden Bauteile für unterschiedlichste Branchen wie beispielsweise Automotive, Medizin, Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigungsindustrie für die gesamte EMEA-Region gefertigt – von Prototypen über Werkzeugkomponenten bis hin zu Endbauteilen, sei es als Kundenmuster, Messebauteil oder als Backup-Druck bei technischen Problemen. Für Stratasys ist Post-Processing ein zentraler Schritt, um die additive Fertigung erfolgreich als industrielle Fertigungstechnologie zu etablieren. „Während der Druckprozess bereits stark automatisiert abläuft, sind viele Nachbearbeitungsschritte noch zeitintensiv und teilweise manuell. Automatisierte Lösungen ermöglichen es, diese Prozesse zu standardisieren, Durchlaufzeiten zu verkürzen und eine hohe, reproduzierbare Qualität zu sichern“, so Dennis Kronimus, Additive Manufacturing Center Manager, Stratasys EMEA.

Deutlich bessere Oberflächen bei 25 % Zeitersparnis dank integriertem 2-in-1-Prozess
Gerade für Bauteile, die im SAF-Verfahren produziert werden, ist das Post Processing von großer Bedeutung. SAF (Selective Absorption Fusion) bezeichnet die pulverbasierte additive Fertigungstechnologie von Stratasys, die für die industrielle Produktion von Polymerteilen entwickelt wurde. Da damit große Chargen von Teilen mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften hergestellt werden, ist eine effiziente und wiederholbare Nachbearbeitung unerlässlich, um eine gleichbleibende Oberflächenqualität zu erzielen. Bisher nutzte Stratasys zur Reinigung seiner im SAF-Verfahren gefertigten Bauteile eine automatisierte Lösung eines Marktbegleiters, die mit Glasperlen arbeitete – ein zusätzliches Oberflächenfinish erfolgte nicht. Der Prozess war lange funktional und zuverlässig, doch mit steigenden Qualitätsansprüchen stieß er an seine Grenzen. Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten der S1 von AM Solutions war die deutlich bessere Oberflächenqualität und die damit verbundenen Vorteile für nachgelagerte Prozesse, wie das Färben. Gleichzeitig überzeugt die Maschine durch ihr durchdachtes Design, das Wartung und Bedienung im Alltag deutlich vereinfacht.

Am Standort Rheinmünster setzt Stratasys ebenfalls die gemeinsam mit AM Solutions entwickelte PowderEase™ T1 ein. Das System vereint automatisiertes Entpacken, Pulverrückgewinnung und Dosierung für bis zu sechs H350 SAF-Drucker. (Bild: Stratasys)

Neben der verbesserten Bauteilqualität punktet die S1 auch in puncto Wirtschaftlichkeit. „Dank der S1 können die Prozessschritte Entpulvern und Oberflächenfinish in einem einzigen Durchgang mit nur einem Medium erfolgen, wofür wir ansonsten zwei Anlagen benötigt hätten. Damit konnten wir die Effizienz unserer SAF-Nachbearbeitung deutlich steigern und 25% Zeitersparnis erzielen mit gleichzeitig einem besseren Oberflächenfinish. Zudem benötigen wir wesentlich weniger Stellfläche – ein entscheidender Vorteil in unserem Technologiezentrum mit seiner Vielzahl an Maschinen,“ so Dennis Kronimus.

Während früher die Reinigung der Bauteile mit Glasperlen vorgenommen wurde, erfolgt diese nun mit Polybeads. Sie sind langlebiger und führen darüber hinaus zu einem deutlich besseren Oberflächenergebnis. Die Langlebigkeit des verwendeten Strahlmittels wird zudem durch das ausgeklügelte Strahlmittelaufbereitungssystem der S1 sichergestellt. Hierbei sind Filter, Zyklon und Strahlmittelsieb optimal aufeinander abgestimmt und trennen das Strahlmittel zuverlässig vom Pulver.

C1 und gemeinsam entwickelte PowderEase T1 im Einsatz

Ergänzend zur S1 nutzt Stratasys am Standort Rheinmünster die gemeinsam mit AM Solutions entwickelte PowderEase™ T1. Sie wurde speziell für den H350 SAF-Drucker konzipiert und wird am AM-Solutions Standort Untermerzbach gefertigt. Das System vereint automatisiertes Entpacken, Pulverrückgewinnung und Dosierung für bis zu sechs Drucker. Dadurch sinkt der manuelle Aufwand erheblich, während Arbeitssicherheit und Pulverrückgewinnung steigen – ein klarer ökonomischer und ökologischer Vorteil.

Zudem setzt Stratasys die C1 zur automatisierten Supportentfernung von 3D-gedruckten Bauteilen ein, die im PolyJet- oder industriellen FDM-Verfahren hergestellt werden. Aus Sicht des Unternehmens trägt die Lösung zu einer höheren Arbeitssicherheit bei. Darüber hinaus ist ein Wechsel des Verfahrensmittels deutlich seltener erforderlich als bei anderen Lösungen, da es kontinuierlich gesiebt wird. Grobe Supportstrukturen können so aus dem Bad entnommen werden, ohne dass sie aufgelöst werden.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit

Ausschlaggebend für die Wahl von AM Solutions waren für Stratasys nicht nur das überzeugende Produktportfolio, sondern auch die jahrzehntelange Erfahrung von AM Solutions bzw. der Rösler Gruppe in der Oberflächenbearbeitung. Besonders geschätzt wurde die Möglichkeit, eigene Bauteile direkt vor Ort nachzubearbeiten und die Ergebnisse sofort begutachten zu können. Auch die unkomplizierte Zusammenarbeit und schnelle Reaktionsfähigkeit überzeugten. Dass die partnerschaftliche Zusammenarbeit nun mit der Integration der S1 weiter vertieft wird, kommentiert David Soldan, Leiter AM Solutions – 3D post-processing technology: „Wir freuen uns sehr, dass unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit Stratasys, die mit der Entwicklung und Umsetzung der PowderEase™ T1 sowie der Anschaffung der C1 begann, nun mit der Integration der S1 weiter vertieft wird. Für uns ist das ein starkes Zeichen des gegenseitigen Vertrauens und ein Beweis dafür, dass zwei Unternehmen mit höchstem Qualitätsanspruch gemeinsam echte Fortschritte in der industriellen Additiven Fertigung erzielen können.“

Kontakt:

www.rosler.com