Nachbericht zur Intertool & Schweissen 2024

Das Fachmesseduo Intertool & Schweissen zeigte vier Tage lang Neuerungen aus den Bereichen Fertigungstechnik sowie Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik.

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Von links: Helfried Sorger, Geschäftsführer KTM AG, Thomas Eder, GF Fanuc Österreich GmbH, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft Martin Kocher, Günther Schallmeiner, Leiter Niederlassung Linz Siemens AG Österreich, Ivo Sklenitzka, CEO RX Austria (c) RX Austria/FRB Media/Emilia Schlögl

Zwischen dem 23. und 26. April 2024 kamen 10.139 Fachbesucher in die Messe Wels, um sich über Neuerungen im Bereich der industriellen Metallverarbeitung zu informieren und aktuelle Fragestellungen wie Wettbewerbsfähigkeit in einem globalisierten Markt, Digitalisierung oder den Fachkräftemangel zu diskutieren.

Die Industrie ist ein starker Wirtschaftszweig in Österreich, mehr als 20% der Wertschöpfung des Landes kommen aus diesem Sektor und zählt man die industrienahen Dienstleistungen hinzu, so sind rund zwei Millionen Menschen in diesem Bereich beschäftigt. Doch wie gelingt es, diesen Sektor auf dem Weltmarkt stark zu halten und hochwertige heimische Arbeitsplätze zu sichern? „Dafür braucht es Wettbewerbsfähigkeit, weil unsere Industrie sehr stark exportorientiert ist“, analysiert Bundesminister Martin Kocher im Rahmen der Eröffnung. „Österreich lebt vom Export, 60% des Bruttoinlandsprodukts kommen aus dem Export und hier ist es für uns wichtig, dass wir offene Märkte vorfinden.“ Laut einer Studie des Münchner ifo-Instituts liegt Österreich unter den fünf wettbewerbsfähigsten Ländern Europas. „Wir müssen unter diesen fünf bleiben und weiterhin alles tun, um die Unternehmen zu stärken“, erklärt der Wirtschafts- und Arbeitsminister, der auch einräumt, dass es dazu in der Gesetzgebung Maßnahmen braucht, um Bürokratie- und Berichtspflichten zurückzufahren.

Schaufenster der Zukunftstechnologien

In insgesamt drei Hallen der Messe Wels stellten rund 350 Aussteller der beiden Messen Intertool und Schweissen ihre Neuerungen für die metallverarbeitende Industrie vor. Parallel dazu fand auf drei Bühnen ein spannendes Vortragsprogramm mit hochkarätigen Referenten statt, die sowohl neueste wissenschaftliche Erkenntnisse als auch praktisches Know-how mit den interessierten Fachbesuchern teilten. „Die Intertool & Schweissen sind das Schaufenster für Zukunftstechnologien der österreichischen Industrie. Vor allem sind sie aber die ideale Gelegenheit für den Austausch zu den Chancen und Herausforderungen der Branche“ sagt Ivo Sklenitzka, CEO des Veranstalters RX Austria. „Die Entscheidung für den Standort Wels im oberösterreichischen Zentralraum war die richtige, denn rund ein Viertel der österreichischen Industrieproduktion und der Exporte wird in Oberösterreich erwirtschaftet“, so Sklenitzka.

„Der Standort Wels kommt auch bei den Ausstellern und den Besuchern gut an“, berichtet Messeleiter Christoph Schrammel. „2026 soll in der Messe Wels eine weitere Halle fertiggestellt sein und das wäre auch für uns eine gute Option, die Intertool und Schweissen weiter auszubauen“, so Schrammel.

Die Aussteller schätzen die zentrale Lage ebenso, wie Gerhard Melcher von Boehlerit bestätigt: „Auf der größten Kommunikationsplattform in der österreichischen Industrie erreichen wir die wesentlichen Kunden am Heimmarkt und auch aus den umgrenzenden Märkten – Süddeutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, aber auch aus Polen.“

Vorsprung durch Digitalisierung und Automatisierung

„Die Intertool & Schweissen ist ein guter Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung der österreichischen Industrie“ sagt Stefan Kubina, Head of Industry bei RX Austria. „Die letzten vier Tage hat die Industrie gezeigt, dass sie auf einem guten Weg ist, sich mit Forschung und Entwicklung und den daraus resultierenden innovativen Produkten auch international zu behaupten“, freut sich Kubina über den Erfolg der Messe.

„Automatisierung wird zukünftig unseren Wohlstand sichern“, sagt Thomas Eder von Fanuc Österreich. „Die Anzahl der Roboter steigt und diese in Verbindung mit Automatisierung gehören zu den großen Veränderungen. Menschen sind nicht geschaffen für monotone Arbeit und hier ist Automatisierung die Lösung. Wir müssen ein Maximum in Ausbildung investieren, denn wir brauchen gute Leute in der Technik.“

Günther Schallmeiner von Siemens Österreich plädiert ebenfalls dafür, in Technik und Ausbildung zu investieren: „Es wird wahrscheinlich in Österreich eine schlechte Wettbewerbsstrategie sein, sich durch billige Lohnkosten und niedrige Energiepreise am Markt zu differenzieren. Was uns gut macht, sind Technologie und Innovation, verbunden mit der digitalen Transformation. Das schafft unglaubliche Potenziale auch Nachhaltigkeitsthemen anzugehen. Man kann sich auch auf unserem Messestand ansehen, welche Möglichkeiten es gibt, produktiver zu arbeiten und Maschinen länger und effizienter im Betrieb zu halten.“

Zum Thema Arbeitskräfte und der Generation Z, der nachgesagt wird, Arbeit weniger wichtig zu nehmen, meint Helfried Sorger von KTM, man müsse die Stärken dieser Generation nützen, denn sie könnten besser mit digitalen Medien umgehen und hätten ein erhöhtes Maß an Flexibilität, die gerade jetzt gebraucht wird. „Wir sind Exportweltmeister. Wir müssen die Stärken stärken und die Schwächen ausmerzen. Wir haben die Generation Z, die schafft das mit vereinten Kräften. Wir müssen sie motivieren und dann werden wir alle miteinander eine positive Zukunft haben.“

Stimmen der Aussteller:

„Für Air Liquide ist die Messe Schweissen nach wie vor eine wichtige öffentliche Plattform, um unser Unternehmen sowie unsere Produkte und Services dem interessierten Fachpublikum zu präsentieren. Die Messe ermöglicht uns, mit Kunden in Kontakt zu treten, im persönlichen Gespräch können wir Vertrauen aufbauen und die Kundenzufriedenheit verbessern.  Die Präsenz in der Öffentlichkeit ist auch wichtig, da wir wertvolle Informationen über den Markt und die Zielgruppe sammeln können. Unser Fazit: Die Schweissen ist ein unverzichtbares Instrument, um am Markt sichtbar zu sein.“  Robert Kickinger, Air Liquide Austria

„Die Teilnahme an der Intertool ist für uns eines der wichtigsten Marketing-Tools. Hier können wir hochproduktive Fertigungstechnologien für die Zulieferindustrie zeigen. Ziel ist es, dass uns viele neue Kunden und Interessenten wahrnehmen und daraus, aufgrund unserer Kompetenz und Erfahrung der letzten 50 Jahre unseres Bestehens, langjährige Geschäftsbeziehungen entstehen.“ Maria Kronthaler, Helmer Werkzeugmaschinen Mara Werkzeugproduktion

„Die Herausforderungen für uns – man hört das sicher auch von anderen Unternehmen, aber auch aus den Medien – sind ganz klar die gestiegenen Energiekosten, aber auch die globalen Entwicklungen auf dem Markt. Aber natürlich gibt es auch positive Impulse. Der Trend Richtung Automatisierung, die stärkere Fokussierung auf eine vollintegrierte Fertigung, das nimmt uns mit, das beschwingt uns. Diesen positiven Impuls nehmen wir mit.“ Marius Diglio, Stv. Betriebsleiter GGW Gruber & Co

„Die Schweissen ist sehr gut besucht. In Verbindung mit dem Intertool spricht sie ein breiteres Publikum an, und das ist ein sehr großer Vorteil. Ich finde dieses Format, wie es hier ist, ganz in Ordnung und es passt für uns alles. Es ist sehr viel Fachpublikum vor Ort, also wirklich Entscheider und nennenswerte Personen, die entsprechende Entscheidungen treffen können.“ Heinz Stephan, EWM Hightec Welding

„Wir sind wirklich sehr begeistert von der Messe. Die häufigsten Anfragen von Kunden sind zu den Themen sinnvolle Digitalisierung und wie man es schafft, das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Auch der Fachkräftemangel wird oft angesprochen.“ Andrea Strobel, Marketing Manager Yamazaki Mazak Deutschland

Kontakt:

www.intertool.at

www.schweissen.at