Wie war die EMO Milano 2021?

Über 60.000 Besucher aus 91 Ländern registrierten die Veranstalter CECIMO und UCIMU während den Messetagen vom 4. bis zum 9.10.2021 auf dem Messegelände in Rho. (Mit Bild-Impressionen der Messe)

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EMO Milano 2021

(Frank Dietsche) Endlich wieder Messe! Nach langer Zeit fand in Mailand wieder ein Branchenevent statt. Tatsächlich eine Präsenzveranstaltung mit Ausstellern und Besuchern. Doch die Unsicherheit im Vorfeld und zum Start der Messe war offensichtlich, zumal in den vorausgegangenen Wochen und Monaten viel spekuliert wurde, ob es aufgrund der Corona-Situation überhaupt Sinn macht präsent zu sein, oder die Veranstaltung überhaupt stattfindet. Doch die Veranstalter CECIMO (europäisches Komitee für die Zusammenarbeit der Werkzeugmaschinenhersteller) und die UCIMU-SISTEMI PER PRODURRE (Verband der italienischen Hersteller von Werkzeugmaschinen, Robotern und Automationssystemen) zogen die Messe in 6 Hallen auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern durch.

In der Tat wurden vor Ort einige Branchengrößen gänzlich vermisst, während sich andere Aussteller auf einer deutlich kleineren Ausstellungsfläche, im Vergleich zu „normalen“ Messen, präsentierten. Einige der 700 Aussteller begründeten deren Teilnahme auch damit, dass im Gastgeberland Italien derzeit Förderprogramme laufen, um die Industrie anzukurbeln. Für andere Unternehmen war es wichtig, sich nach langer Durststrecke wieder zu präsentieren und direkten Kundenkontakt zu haben.

Nachdem der erste Messetag noch holprig verlief, steigerte sich der Zulauf an Besuchern in den folgenden Tagen. Am Ende hat der Anteil ausländischer Besucher mit rund 30 Prozent auch den internationalen Charakter der Messe bestätigt. Unterstrichen wird dies auch durch den Anteil der internationalen Aussteller, der bei rund 60 Prozent lag.

Komplexer historischer Moment

Der Generalkommissar von EMO MILANO 2021, Luigi Galdabini, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der EMO Milano 2021 und sprach von einem „komplexen historischen Moment mit einer noch nicht vollständig behobenen gesundheitlichen Krisensituation“. Und auch Alfredo Mariotti, Generaldirektor der Veranstaltung bestätigte: „Zahlreiche Aussteller haben ihre vollste Zufriedenheit für das in diesen 6 Tagen der Veranstaltung erzielte Ergebnis ausgedrückt“.

Was macht ihr Deutschen mit eurer Industrie?

In der Gesamtbetrachtung war die erste große Präsenzmesse auf der Fiera Milano für viele Aussteller ein guter Start, nach einer langen Messe-Durststrecke. Es wurde auch deutlich, dass sich die Hersteller in der Pandemiezeit, mit neuen Produkten und Lösungen auf die Entwicklungen und Herausforderungen der sich verändernden Mobilitätszukunft eingestellt haben.

Interessant waren in den Gesprächen und Diskussionen mit internationalen Branchenexperten die Fragen zur Situation in Deutschland. Eine davon, gestellt von einem italienischen und weltweit operierenden Vertriebsingenieur, die lautete: „Bei allem Respekt vor der deutschen Gründlichkeit und Innovationskraft, aber was macht ihr Deutschen mit eurer Industrie und warum schwächt ihr eure Automobilindustrie und damit viele der Industrieunternehmen?“ Eine gute Frage auf einer internationalen Messe mit, endlich wieder, viel Bewegung und direkten Kontakten.