Am Puls der Zeit

Anwendungen von HS – Hamburger Software sorgen für nahtlose Prozesse zwischen Produktion, Vertrieb und Kundenkommunikation bei der Uhrmanufaktur NOMOS Glashütte.

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Uhrmacherkunst mit Tradition: Seit 1845 erlernen Menschen in Glashütte das Uhrmacherhandwerk (Bildnachweis: NOMOS Glashütte)

Die digitale Transformation macht auch vor Manufakturbetrieben nicht Halt. Schließlich ermöglichen neue Technologien agilere Arbeitsabläufe, können die Produktqualität steigern und die Effizienz gegenüber den Kunden erhöhen. Ein besonderes Beispiel hierfür ist NOMOS Glashütte, die bereits seit den 1990er-Jahren Anwendungen von HS – Hamburger Software einsetzen. Die Gesamtlösung wurde über die Jahre konsequent erweitert. Heute sorgt sie für nahtlose Prozesse zwischen Produktion, Vertrieb und Kundenkommunikation. Den Glashütter Uhrmachern gelingt es dadurch, ihre handwerkliche Tradition weiterzuführen und gleichzeitig den steigenden Anforderungen eines globalen Wettbewerbs gerecht zu werden.

Die Stadt Glashütte im sächsischen Osterzgebirge wird auch die kleine Schweiz genannt. Sie ist bekannt für ihre über 175-jährige Tradition in der Uhrmacherkunst und beherbergt gleich mehrere renommierte Uhrmanufakturen. Eine der größeren davon ist NOMOS Glashütte, spezialisiert auf hochwertige Armbanduhren. Gleich nach der Wende von dem Glashütter Roland Schwertner gegründet, verstand es der Buchhalter, Fotograf und EDV-Experte wie kein anderer, der Marke ihren besonderen Glanz zu verleihen.

Heute sind die Zeitmesser von NOMOS überall auf der Welt für ihre klare Designsprache, Präzision und hochwertige Verarbeitung bekannt. Somit war die Manufaktur auch mitverantwortlich, dass die Glashütter Uhrmachertradition im wiedervereinten Deutschland zu altem Ansehen zurückfand. Heute befindet sich dort ein starkes Netzwerk aus Produzenten, Zulieferern und Ausbildungsstätten. NOMOS selbst ist mittlerweile auf 200 Beschäftigte angewachsen und mit drei Standorten in Glashütte vertreten. Die Geschäftsführung teilt sich Verkaufsleiter Schwertner mit Uwe Ahrendt (Produktion) und Judith Borowski (Marke und Design).

Mit der Zeit gehen

Nur wer mindestens 50 % der Wertschöpfung am Kaliber einer Uhr vor Ort in Glashütte leistet, darf diese Uhr auch als „Glashütter Uhr“ bezeichnen. NOMOS Glashütte kommt auf bis zu 95 % (Bildnachweis: NOMOS Glashütte)

Damit eine Uhr als Glashütter Uhr bezeichnet werden darf, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. So muss beispielsweise das Uhrwerk zu mindestens 50 % in Glashütte hergestellt worden sein. Bei Nomos Glashütte liegt die hauseigene Fertigungstiefe sogar bei bis zu 95 %. „Wir arbeiten nur mit ganz wenigen Schweizer Zulieferern zusammen, die meisten Teile stellen wir selbst her und natürlich erfolgt die Montage in traditioneller Handarbeit“, erklärt Jens Körner, IT-Leiter bei NOMOS Glashütte. Trotz dieses Anspruchs sei man immer offen für Veränderungen. „Wir sind stets daran interessiert, mithilfe neuer Technologien die eigenen Abläufe zu optimieren. Digitalisierung ist bei uns ein fortschreitender Prozess, der ganz besonders auch die breite Nutzung der Lösungen von HS – Hamburger Software miteinschließt.“

Kunde seit der ersten Stunde

Gründer und EDV-Fachmann Roland Schwertner erkannte schon früh das Potenzial der HS-Lösungen. Ihm war klar, dass der zukünftige Erfolg seines Unternehmens auch auf Software beruht. NOMOS Glashütte ist somit HS-Anwender von der ersten Stunde an. Gestartet wurde 1992 mit HS Auftragsbearbeitung. Seitdem läuft die Warenwirtschaftssoftware dort zuverlässig wie ein Glashütter Uhrwerk.

IT-Leiter Jens Körner stieß Ende der 1990er-Jahre zum Unternehmen und wurde zunächst mit dem Umstieg von der DOS- auf die Windows-Variante der HS Finanzbuchhaltung betraut. Er betont: „Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Wir arbeiten seit über 30 Jahren erfolgreich mit ein und demselben Softwareanbieter zusammen. Im Prinzip können wir also über jede Uhr präzise Auskunft geben, wann wir sie an wen verkauft haben.“

Heute nutzt NOMOS fast die komplette Palette des Lösungsportfolios von HS. Zuletzt wurde die Entgeltabrechnungssoftware HS Personalwesen mitsamt digitaler Personalakte eingeführt. Die Lohnbuchhaltung, die zuvor extern erledigt worden war, konnte dadurch ins Haus geholt werden.

1990 von Roland Schwertner gegründet, ist NOMOS Glashütte heute der größte Hersteller mechanischer Uhren in Deutschland (Bildnachweis: NOMOS Glashütte)

Auch das HS Dokumentenmanagementsystem (DMS) ist bereits serverseitig installiert, wird derzeit allerdings nur für die digitale Personalakte genutzt. Die Vorarbeit für ein digitales Archiv ist damit jedoch abgeschlossen und künftig will man bei NOMOS auch die übrigen Bereiche ins DMS überführen. „Wir wollen alle Daten digital verfügbar machen und langfristig natürlich weg vom Papier – vor allem, was den Belegfluss anbelangt. Hier nehmen wir aber auch auf unsere Fachhändler Rücksicht, die sind oftmals noch nicht so weit und greifen lieber auf unsere Händler-Website zurück“, erläutert IT-Leiter Körner.

Individuell und doch im Standard

Für die ein oder andere Individualprogrammierung habe man in den letzten 30 Jahren ebenfalls gesorgt. Laut Jens Körner sind dies aber keine sogenannten Rucksackprogramme, sondern sämtliche Erweiterungen konnten bei Versionswechseln der Leitanwendungen problemlos in den Standard übernommen werden. Ein Beispiel hierfür ist der Uhrenverleih. „Auch wenn wir Uhren nur verleihen, nicht verkaufen, wird das bei uns im Belegfluss mit abgebildet“, erläutert Jens Körner. „Früher hatten wir etliche benutzerdefinierten Felder, vieles wurde aber mit der Zeit in den Anwendungsstandard übernommen. Die Experten von HS sind schon bestrebt, auf die Anforderungen ihrer Kunden zu achten und ihre Software dementsprechend weiterzuentwickeln.“

Produktionsplanung via HS

NOMOS Glashütte hat auf der HS-Plattform mehrere Datenbanken angelegt. Fertigung und Montage sind dabei in einer Datenbank zusammengefasst. NOMOS nennt dies den PPS-Bereich, der die Produktionsplanung umfasst. Über eine Schnittstelle senden die Anwender die Fertigungsaufträge aus HS Auftragsbearbeitung direkt an die CNC-Bearbeitungszentren. So gelangen die Arbeitspläne samt Stückzahlen, Stücklisten und Steuerungsanweisungen direkt auf die Monitore im Shopfloor – oder eben in gedruckter Form in die Hände des Werkers.

In einem zweiten Schritt liefert das Warenwirtschaftssystem die entsprechenden Montageaufträge. Die Monteure erhalten ihre Pickzettel direkt aufs Tablet und können im Lager ihre Teile konfektionieren. Über die Software ist zu jeder Zeit nachvollziehbar, wie viele Montageaufträge gerade im Umlauf sind. Sobald ein Auftrag erledigt wurde, erhält die Verwaltung über HS Auftragsbearbeitung eine Rückmeldung und die Daten gehen automatisch an die Qualitätssicherung.

Bestellungen automatisiert bearbeiten

Der Verkauf befindet sich auf einer separaten Datenbank. Früher erreichten die Bestellungen NOMOS Glashütte telefonisch oder per Fax. Heute geschieht dies über ein Händlerportal, über das auch Ersatzteile oder Werbeartikel angefordert werden können. Via Schnittstelle werden die Bestellungen automatisiert an HS Auftragsbearbeitung übergeben. Einkauf und Verkauf sind also immer im Bilde, was konfektioniert und ausgeliefert werden kann.

Über eine spezielle Software ist es außerdem möglich, Daten mit dem Webshop auszutauschen. Die Daten werden hierzu auf einem eigenen Server zwischengelagert. Bestellmengen und Lagerbestände können so miteinander abgeglichen werden. „Ganz aktuell haben wir gemeinsam mit dem HS-Support auch eine API-Schnittstelle an den Webshop-Server angebunden“, so Jens Körner. „Zukünftig können wir also wesentlich mehr machen, zum Beispiel Daten in Echtzeit austauschen, weitere Tools einbinden oder Auswertungen fahren.“

Echte HS-Profis

Bei mehr als 30 Jahren Erfahrung im Umgang mit HS – Hamburger Software minimiert sich natürlich der Schulungsaufwand. NOMOS schult neue Mitarbeiter selbst und hat hierfür eine Wissensdatenbank angelegt. „Das machen die Abteilungen mittlerweile ganz von allein, wir von der IT unterstützen lediglich bei der Erstellung solcher Dokumentationssysteme“, erklärt Jens Körner. „Die Software ist ja ohnehin bedienerfreundlich und intuitiv aufgebaut.“

Und falls es doch mal zu einem Problem kommt, kann die IT-Abteilung in der Regel sofort weiterhelfen. „Wir kennen die Software inzwischen in- und auswendig“, so Jens Körner weiter. „Ansonsten rufen wir in Hamburg an und bekommen dort immer den richtigen Ansprechpartner. Das funktioniert prima und das meiste ist mit einem Anruf oder kurzem Remote-Support schnell erledigt.“

Kontakt

nomos-glashuette.com

www.hamburger-software.de