Siemens stellt erstmals virtuelle Steuerung vor

Zur Hannover Messe 2023 präsentiert Siemens die Simatic S7-1500V. Die virtuelle Steuerung sorgt laut Angaben des Unternehmens für höhere Flexibilität und Skalierbarkeit sowie vereinfachte Zusammenarbeit zwischen IT- und OT-Anwendern.

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Die erste virtuelle Steuerung von Siemens basiert auf den Funktionalitäten einer S7-1500 Hardware-PLC und wird über Industrial Edge angeboten. (Bildnachweis: Siemens)

Siemens stellt auf der Hannover Messe 2023 erstmals eine komplett virtuelle
Steuerung (Programmable Logic Controller, PLC) vor. Die Simatic S7-1500V erweitert
das bestehende Simatic-Portfolio und deckt spezielle Marktanforderungen wie das
virtuelle Hosting von PLC-Computing ab. Zukünftig gehören damit sowohl Hardware-
Steuerungen als auch die virtuelle PLC zum Angebot.

Die neue Simatic S7-1500V ist Teil von Industrial Operations X. Dabei handelt es sich um ein stetig wachsendes, interoperables Portfolio, zugeschnitten auf Produktionsengineering, -ausführung, und -optimierung, mit dem Siemens sein Portfoliospektrum auf Siemens Xcelerator erweitert.

Mit Industrial Operations X bringt Siemens konsequent IT- und Software-Fähigkeiten in die Automatisierung und beschleunigt so den Schritt von einer automatisierten hin zu einer
hochanpassungsfähigen Produktion. Denn volatile Märkte, der Fachkräftemangel und
zunehmende Ressourcenknappheit erfordern von Industrieunternehmen, ihre
automatisierte Produktion flexibler zu gestalten.

Anwendervorteile der virtuellen PLC

Die neue virtuelle Steuerung bietet genau das, denn Anwender können bewährte Funktionalitäten der S7-1500 Hardware-Steuerung jetzt auch in der digitalen Welt nutzen. Die virtuelle PLC ist hardwareunabhängig, das bedeutet, es ist keine spezifische Hardware notwendig.

Über das Industrial Edge Management lassen sich die virtuelle Steuerung sowie auch andere Anwendungen zentral managen und flexibel an die Bedürfnisse der Kunden anpassen. Einzelne Dienste lassen sich nach Bedarf dazubuchen und nutzen. Somit können Kosten optimiert werden. Diese Art der datenzentrierten und softwarebasierten Automatisierung ermöglicht es Kunden flexibler zu reagieren.

„Wenn Servicefachleute gerade nicht in der Fabrik sind, so bekommen sie zum Beispiel eine Diagnosemeldung, dass die Steuerung in Stopp gegangen ist. Über das Industrial Edge Management System haben sie die Möglichkeit, auf die virtuelle Steuerung aus der Ferne zuzugreifen. Damit können sie die Anlage wieder zum Laufen bringen und sind durchweg handlungsfähig“, erklärt Efrossini Tsouchnika, Vice President Control bei Siemens.

PLC-Projekte lassen sich mit der virtuellen Steuerung leichter skalieren und durch offene Datenschnittstellen einfach in andere IT-Angebote integrieren. Die Simatic S7-1500V ist voll kompatibel mit dem TIA-Portfolio. Das ermöglicht es den Kunden, bereits im TIA Portal bestehende Projekte und Daten wiederzuverwenden und so ihre Investitionen zu reduzieren.

Zunehmende Konvergenz von IT und OT

Mit der Simatic S7-1500V können Operational Technology (OT)-orientierte Anwender weiterhin die ihnen vertrauten Strukturen nutzen und gleichzeitig von den Vorteilen einer IT-orientierten Umgebung profitieren. Aber auch IT-gewohnte Anwender können mit der digitalen Steuerung in einem ihnen vertrauten Umfeld agieren. Auf diese Weise wird die Zusammenarbeit zwischen Automatisierungsingenieuren aus der OT-Welt und Software-Anwendern aus der IT-Welt vereinfacht und die Verschmelzung beider Bereiche weiter vorangetrieben.

Kontakt:

www.siemens.com