Fehlerfrei und sekundenschnell

Die Silberhorn Blechtechnik GmbH hat sich auf die Anfertigung von individuellen Präzisions-Laserteilen spezialisiert. Unter den richtigen Umständen lohnt es sich, die Prozesse zu automatisieren. Dann nämlich wandern die Auftragsdaten auf Knopfdruck vom Kunden direkt nach Brunn zu Silberhorn Blechtechnik.

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Die Verschachtelungen werden mit dem Maschinenpark der Silberhorn Blechtechnik GmbH produziert. (Bildnachweis: Silberhorn Blechtechnik GmbH)

700 Tonnen Material jährlich verarbeitet die Silberhorn Blechtechnik GmbH für einen ihrer größeren Kunden. Hinzu kommt, dass sich in den einzelnen Aufträgen wiederkehrend gleiche (Bau-)Teile befinden. „Da lag es nahe, sich die Prozesse einmal genauer anzuschauen und nach Optimierungspotenzial zu schauen“, berichtet Geschäftsführer Siegfried Bayerl. Und tatsächlich schafften er und sein Ansprechpartner auf Kundenseite es, die Prozesse so zu verschlanken, dass die Fehlerquote heute gegen null geht und sich die Prozessabwicklung um ein Vielfaches beschleunigte.

Digitaler Datenaustausch von Beginn an störungsfrei

Automatisiertes Einlesen der Daten in der Arbeitsvorbereitung (Bildnachweis: Silberhorn Blechtechnik GmbH)

Vereinfacht gesagt erstellt der Kunde vollautomatisch eine Liste aus seinem ERP-System mit Informationen zu den von ihm gewünschten (Bau-)Teilen im Format .csv oder .xml. Dazu gehören beispielsweise Artikelbeschreibung und Artikelnummer, Rohmaterial, Werkstoff, Blechstärke, Menge, Zeichnungsindex, Arbeitspläne und viele Angaben mehr. Entscheidend ist, dass die Felder dieser Tabelle einmalig gemeinsam definiert werden und fortan immer gleichbleiben. Nur dann kann man den involvierten ERP-Systemen „erklären“, wann sie welche Daten in eine Tabelle auslesen bzw. darauf zugreifen sollen.

Technische Zeichnungen werden als .pdf, .dxf, .tif, .step oder ähnliches gesondert an Silberhorn geschickt, zum Beispiel als E-Mail-Anhang. Über ein Importverzeichnis kommen die Zeichnungen ins Silberhorn ERP-System – entweder werden sie automatisch neu angelegt oder mit den bereits vorhandenen Artikeln auf Änderungen abgeglichen. Sind beim Import Änderungen aufgefallen, werden diese gekennzeichnet und hervorgehoben.

Aufgrund dieser, zugegeben etwas arbeitsintensiven Vorarbeiten ist es möglich, dass der Kunde heute auf Knopfdruck aus seinem SAP-System eine .csv erstellt. Diese liest der Mitarbeitende bei Silberhorn Blechtechnik vollautomatisch in sein ERP-System ein und kann dann umgehend mit den erhaltenen Daten arbeiten. Entscheidend ist die fortlaufende Pflege – der Kunde muss auch neue Teile nach dem einmal definierten Schema ins System eingeben.

Doch wie lange dauert die Implementierung eines solchen Systems? „In diesem Fall erstellten wir das Konzept im Mai 2022“, berichtet Bayerl, „im September ging der Prozess live.“ Auf das Ergebnis ist er zurecht stolz: „Unsere gemeinsamen Vorarbeiten und die enge Abstimmung mit dem Kunden haben sich gelohnt, denn es klappte von Beginn an wie am Schnürchen, wir hatten keine einzige Störung.“

Inzwischen hat Siegfried Bayerl solche Prozesse mehrfach auf den Weg gebracht, stets in enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Kunden. Alle laufen erfolgreich.

Die Optimierung

Umwandlung der Daten in eine sogenannte „Verschachtelung“: So werden in der Produktion von einer Maschine die Teile aus der Platte gelasert oder gestanzt (Bildnachweis: Silberhorn Blechtechnik GmbH)

Wie schafft man es, die Metallplatten möglichst effizient zu nutzen? Moderne Software gibt die Antwort: Sie berechnet, wie die zu fertigenden Teile auf der Platte angeordnet (verschachtelt / genestet) werden, um mit möglichst wenig Abfall und in möglichst kurzer Zeit gelasert werden zu können.

„Wir haben auch Kunden, die bei sich im Haus eine Optimierungssoftware für eine erste Vorab-Verschachtelung nutzen“, erzählt Siegfried Bayerl. „Dadurch können sie uns in ihrer .csv Materialmengen, Fertigungszeiten, Material- und Personalkosten gleich mitliefern.“ Möglich ist dies, wenn zuvor Rahmenverträge vereinbart wurden. Da die Optimierungssoftware jedoch nicht exakt auf die Maschinen der Silberhorn Blechtechnik abgestimmt ist, erstellt Brunn eine finale maschinenbezogene Verschachtelung.

Laut Siegfried Bayerl biete diese Vorgehensweise ihre Vorteile: So bekomme der Kunde die Möglichkeit, die Masse an Material exakt so zu verarbeiten, wie es gewünscht wird. Außeremdem werden Fehler gegen null reduziert. Zu guter Letzt verringere sich der Aufwand für das Einlesen der Daten von 2-3 Stunden pro Vorgang auf wenige Minuten. Je nach Auftrag gehen die bearbeiteten Bleche innerhalt von 2-4 Wochen an den Kunden. Wenn der Auftrag es erfordert, dann geht es auch schneller.

Ist Automatisierung ein Muss?

Siegfried Bayerl (Bildnachweis: Silberhorn Blechtechnik GmbH)

„Auf gar keinen Fall!“, betont Siegfried Bayerl. Sinn mache das nur bei einer dauerhaften Zusammenarbeit, sich wiederholenden Teilen und größeren Chargen. „Für einen unserer Kunden beispielsweise bearbeiten wir pro Jahr etwa 700 Tonnen Material, da kommt schon einiges zusammen.“ Gleichzeitig gebe es aber auch viele kleinere Kunden – da mache ein solcher Aufwand weder für den Kunden noch für den Lieferanten Sinn.

Kontakt:

www.silberhorn-gruppe.de